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"Die Händlerin der Worte"

Heißt es nun der, die oder das? Es ist nicht immer einfach, den richtigen Artikel zu finden. Das weiß auch „Die Händlerin der Worte", die auf ihrem Marktstand in der Kieholmer Sporthalle nicht Obst und Gemüse, sondern farbenfrohe Wörter und Buchstaben verkaufte.Lina Casarini vom Ensemble des Nimmerland Theaters aus Konstanz mimte die quirlige Händlerin in bunter und mit Buchstaben besetzter Kleidung. Sie brachte den Kieholmer Schulkindern der Klassen 1 bis 4 mit dem unterhaltsamen und lehrreichen Theaterstück „Die Händlerin der Worte und der Artikelomat“ die Besonderheiten der deutschen Sprache geschickt nahe und animierte die Kinder mit Wortwitz und Musik erfolgreich zum Mitmachen.Denn in der Welt der Worte gibt es solche, die nicht immer so eindeutig sind, wie man sie meint. Es gibt Höflichkeitsworte, doppeldeutige Worte, süße Worte, Ersatzworte, Zungenbrecher, Wortketten und Worte, die verletzen. Es kommt eben nicht nur darauf an, was man sagt, sondern auch, wie man etwas sagt, denn der Ton macht die Musik. Die Worthändlerin spielte mit den Schülern das Teekesselchenspiel und ließ sie Wörter mit gleichen Bedeutungen erraten. Sie legte manche Wörter auf die Goldwaage, andere zog sie den Kindern (samt Artikel) aus der Nase und sie fand das längste Wort der Welt. Am Ende der einstündigen Aufführung bekamen die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, Wörter zu sammeln, die man nicht kaufen kann. Ein langer und begeisterter Applaus von Seiten des Kieholmer Publikums beendete diese besondere Deutschstunde.
Text: Jörg Koschnitzke
Bild: Frederike Voss